IAA-Präsentation des umweltfreundlichsten Autos der Welt Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrttechnik zeigt vollelektrisches Fahrzeug ohne Feinstaubausstoß und Abrieb von Bremsen und Reifen
Anmoderation:
Großer Andrang bei der IAA in München heute in der Münchner Innenstadt beim Open Space. Nahezu alle Hersteller zeigen an verschiedenen Plätzen ihre Fahrzeuge, Entwicklungen und Visionen. Am Odeonsplatz hat das DLR, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt seinen Ausstellungspavillon und zeigt ein Highlight dieser IAA Mobility: den ZEDU-1 – das derzeit umweltfreundlichste Auto der Welt. Franz Phillips, zuständig für System- und Fahrzeug-Validierung beim DLR:
O-Ton Franz Phillips
Dieses Fahrzeug “Zero Emission Drive Unit”, das heißt Null-Emissions-Fahrzeug, ist momentan das umweltfreundlichste Fahrzeug der Welt in Betrieb. Dieses Fahrzeug produziert, neben dass wir keine Verbrenner-Abgase haben, auch überhaupt keine Bremsabriebe. Also keinen Feinstaub und ebenso keine Reifenabriebe, das heißt kein Mikroplastik. (0:26)
Das DLR arbeitet am Projekt “Öko-Auto” wie es heute eine Münchner Boulevardzeitung genannt hat, mit dem Automobilunternehmen HWA des ehemaligen AMG-Gründers Hans-Werner Aufrecht zusammen. Der weiße, Coupé-artige Prototyp fällt besonders durch die fast komplett verdeckten Räder ins Auge. Das gibt dem ZEDU-1 einen futuristischen Charakter, hat aber eine auch eine ganz wichtige Bedeutung:
O-Ton Franz Phillips
Die Abdeckung, neben dem schönen Effekt, dass wir auch noch aerodynamisch hier keine Turbulenzen haben und damit windschlüpfriger sind, ist der, dass wir durch diese Abdeckung in der Lage sind, die gesamten Reifenabriebe, zum Beispiel den Mikroplastik, der sonst produziert wird, hier aufzunehmen. Bis 60 km/h können wir hier 100 Prozent des gesamten Reifenabriebs aufnehmen und bis 120 km/h sind es immerhin noch über 90 Prozent, die wir dann nicht in die Umwelt emittieren. (0:37)
Der geschlossene Radkasten des ZEDU-1 ist aerodynamisch so ausgelegt, dass beim Fahren ein Unterdruck entsteht. Der Reifenabrieb sammelt sich dadurch an einer bestimmten Stelle. Eine Lüftereinheit in der Frontpartie des Fahrzeugs saugt die Partikel ab und schickt sie durch ein Filtersystem – ähnlich wie bei einem Staubsauger. So tritt danach ausschließlich gereinigte Luft aus dem Fahrzeug aus. Eine Frage, die Franz Phillipps auf dem DLR-Stand häufig hört, ist die Frage nach der Reichweite des Prototyps.:
O-Ton Franz Phillips
Dieses Projekt hatte nicht zum Ziel, eine besonders hohe Reichweite zu erreichen, sondern nur einen besonders guten Wirkungsgrad darzustellen. Und das ist uns gelungen. Wir können hier anstatt die gesamte Energie, die wir beim Bremsen an Wärme und Abrieb erzeugen, rekuperieren. Da sind immerhin vorne 75 Prozent und hinten 100 Prozent der Energie. Und diese führen wir dann wieder zurück in die Batterie und sorgen damit auch für eine Erhöhung der Reichweite. (0:35)
Das ZEDU-1-Konzept besitzt einen hohen Wirkungsgrad, ist ausgesprochen kompakt, alltagstauglich und vielseitig einsetzbar. Es lässt sich direkt auf zukünftige PKW und Nutzfahrzeuge übertragen. Alles Argumente, diese Technik schnell in Serie zu bringen:
O-Ton Franz Phillips
Wann sowas in Serie gehen könnte, kann ich nur so beantworten: Dieses Fahrzeug ist ein Prototyp. Wir zeigen Technologien, die umsetzbar sind. Und es wäre natürlich schön, wenn die ein oder anderen Aspekte realisiert werden. Ich hoffe, dass wir dann in Zukunft einiges davon auch in Serienfahrzeugen sehen werden. (0:26)
Auch wenn noch offen ist, wann dieses umweltfreundlichste Auto der Welt auf unseren Straßen unterwegs sein wird, das Interesse ist schon mal riesengroß und der Open Space der IAA 2023 genau die richtige Plattform.
O-Ton Franz Phillips
Alle sind total fasziniert von dem Fahrzeug. Das war natürlich auch das Ziel. Deswegen haben wir dieses Fahrzeug entsprechend so designt, dass es ein Eyecatcher ist. Und darüber schaffen wir es auch mit den ganzen Besuchern hier ins Gespräch zu kommen. Die sind dann immer wieder fasziniert, dass auch Feinstaub, Mikroplastik, Reifenabriebe und Bremsabriebe ein Gesundheitsproblem darstellen und dass man das aber hier mit solchen Technologien in den Griff bekommen kann. Wir haben also viel Zuspruch und sehr viel positive Resonanz. (0:37)
Abmoderation:
Zu finden ist dieses faszinierende Fahrzeug auf dem Stand des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt im Open Space der IAA auf dem Münchner Odeonsplatz. Noch bis kommenden Sonntag können Mobilitätsinteressierte dort kostenlos die Ausstellungen besuchen und auch viele E-Autos, E-Fahrräder und sogar einige E-Motorräder selbst fahren.
Pressekontakt:
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