Die Dekarbonisierung der Lkw-Verkehre ist für Duisburg und die Logistik gleichermaßen wichtig. Ich bin sehr froh, dass die Premiere dieser internationalen Top-Veranstaltung hier in der Wasserstoff-Hauptstadt Duisburg stattfindet.” (DBI-Geschäftsführer Rasmus C. Beck)
- Die Konferenz Duisburg Automotive Logistics stellt sich der Herausforderung der CO2-freien Logistik und den EU-Zielen zur drastischen Reduzierung von CO2-Emissionen bei Nutzfahrzeugen bis 2040.
- Daimler Truck-CEO Martin Daum betonte, dass im Bereich der Nutzfahrzeuge drei Antriebsarten dominieren werden: Batterie, Brennstoffzelle und grüner Wasserstoff.
- Die Umstellung auf CO2-freie Logistik bringt erhebliche gesellschaftliche Kosten mit sich, darunter höhere Fahrzeugpreise und hohe Investitionen in Wasserstoff-Tankinfrastrukturen und LKW-Ladesysteme.
Die erste Ausgabe der Konferenz Duisburg Automotive Logistics am 11. und 12. September versammelte mehr als 200 Spitzenmanager aus der Autoindustrie und der Energiewirtschaft. Das Hauptthema war die Umstellung auf CO2-freie Logistik, um den ehrgeizigen Zielen der EU-Kommission gerecht zu werden: Bis 2040 sollen schwere Nutzfahrzeuge 90 Prozent weniger CO2-Emissionen produzieren als 2019. Dies stellt die Logistikbranche vor enorme Herausforderungen, darunter die Entwicklung wettbewerbsfähiger Fahrzeuge, der Aufbau der notwendigen Infrastruktur für Lade- und Wasserstoffsysteme sowie die Bewältigung der hohen Umstellungskosten. Diese zentralen Herausforderungen griff Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Autoindustrie (VDA), in ihrem Eröffnungsgespräch auf.
Martin Daum, der Vorstandsvorsitzende des Weltmarktführers Daimler Truck AG, betonte, dass im Gegensatz zur Pkw-Industrie, wo batterieelektrische Antriebe den Weg in die Zukunft weisen, für Nutzfahrzeuge kein eindeutiger Weg existiert. Er erklärte, dass drei Antriebsformen den zukünftigen Nutzfahrzeugsektor prägen werden: batterieelektrische Antriebe, Brennstoffzellenantriebe und Verbrennungsmotoren mit grünem Wasserstoff. Dies erfordere erhebliche Investitionen in Forschung und Entwicklung seitens der Nutzfahrzeughersteller.
Rasmus C. Beck, Geschäftsführer der Wirtschaftsentwicklung Duisburg Business & Innovation, betrachtete den Themenkomplex auch aus Duisburger Sicht: “Die Dekarbonisierung des Lkw-Verkehrs ist für Duisburg und die gesamte Logistikbranche gleichermaßen von großer Bedeutung. Wasserstoff wird zweifellos eine Schlüsselrolle in der grünen Logistik spielen, jedoch steht derzeit der Aufbau der erforderlichen Infrastruktur vor erheblichen Herausforderungen”, so Beck. “Dies erfordert einen engen Dialog zwischen Unternehmen, Wissenschaft und öffentlichen Akteuren. Daher freue ich mich sehr, dass die Premiere dieser international renommierten Veranstaltung hier in der Wasserstoff-Hauptstadt Duisburg stattgefunden hat.”
Die Umstellung auf CO2-freie Logistik, wie sie aus der Vielfalt der zukünftigen Antriebsarten für Nutzfahrzeuge hervorgeht, ist keine “Wünsch Dir Was”-Veranstaltung. Sie geht mit erheblichen gesellschaftlichen Kosten einher, darunter höhere Fahrzeugpreise und beträchtliche Ausgaben für den Aufbau von Wasserstoff-Tankinfrastrukturen und Lkw-Schnellladesystemen. Es bleibt weiterhin eine offene Frage, woher der “grüne” Strom und Wasserstoff bezogen werden sollen. Das renommierte Duisburger Center for Automotive Research (CAR) schätzt, dass allein die zusätzlichen Kosten für Nutzfahrzeuge in der deutschen Lebensmittelbranche bis 2030, um das 40-Prozent-Ziel der EU-Kommission zu erreichen, rund 1,3 Milliarden Euro betragen würden. Und dies, so stellten es CAR-Direktor Ferdinand Dudenhöffer und CAR-Managerin Joyce Franke vor, ohne die Kosten für den Aufbau der Lade- und Tankinfrastruktur.
Die Herausforderungen seien enorm, unterstrich Markus Bangen, Vorstandsvorsitzender der Duisburger Hafen AG. Der Duisburger Hafen strebt als größter Binnenhafen der Welt an, bei der Transformation zur CO2-freien Logistik eine führende Rolle zu übernehmen.
Die Premiere der Konferenz Duisburg Automotive Logistics wurde gemeinsam vom CAR-Institut, der Duisburger Hafen AG, der Wirtschaftsentwicklung Duisburg Business & Innovation (DBI) und der Niederrheinischen IHK zu Duisburg veranstaltet. Der Termin für eine Neuauflage im kommenden Jahr steht bereits fest: Am 29. und 30. Oktober 2024 kommt die Branche wieder in Duisburg zusammen.
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